Coding Kids - Grundschüler lernen Programmieren
Coding Kids
Studierende der Hochschule Neu-Ulm, der Hochschule Ulm und der Universität Ulm sowie Schülerinnen und Schüler aus Gymnasien und von der Fos/Bos in Neu-Ulm, die sich am Projekt beteiligen, zusammen mit Prof. Dr. Dany Meyer, Professorin für Informationsmanagement (5.v.re.) und Dr. Ansgar Batzner (4.v.re.), Leiter des Staatlichen Schulamts in Neu-Ulm und Vorsitzender der Kompetenz-Akademie Neu-Ulm
Programmierprojekt im Landkreis Neu-Ulm: "Coding Kids" bringt über 700 Schülerinnen und Schülern der Jahrgangsstufe vier an 35 Grundschulen spielerisch das Programmieren bei. Die Hochschule Neu-Ulm unterstützt dieses Projekt.
Ihre ersten Erfahrungen mit Computer und Smartphone machen Kinder im Grundschulalter schon längst. „Entscheidend ist, den Kindern im frühen Alter zu vermitteln, dass man mit dem Computer kreativ sein und etwas gestalten kann. Im Projekt lernen sie mit einem Computer auf unterschiedliche Weise altersgerechte Problemstellungen und Aufgaben zu lösen. Sie erleben dadurch nicht nur viel Spaß und Begeisterung, sondern sie schulen und entwickeln fast nebenbei Beharrlichkeit, Konzentration und Teamgeist – und auch ihre digitale Kompetenz, die sie später brauchen werden“, so Prof. Dr. Dany Meyer, Professorin für Informationsmanagement an der Hochschule für angewandte Wissenschaften Neu-Ulm.
Programmieren fördert logisches Denken
Von Anfang an unterstützte sie das Projekt „Coding Kids“, das Dr. Ansgar Batzner, Leiter des Staatlichen Schulamts in Neu-Ulm und Vorsitzender der Kompetenz-Akademie Neu-Ulm, initiiert hat und das an zahlreichen Schulen schon begonnen hat: „Programmieren fördert das logische Denken. Für Schüler in der vierten Klasse ist das genau das richtige Alter, sich mit dem Programmieren auseinanderzusetzen – und der Motivationseffekt ist auch gleich dabei, sie können direkt ausprobieren, was sie programmiert haben.“
Insgesamt 24 Studierende der HNU, der Hochschule Ulm und der Universität Ulm sowie Schülerinnen und Schüler vom Lessing-Gymnasium Neu-Ulm, von der Fos/Bos Neu-Ulm, vom Nikolaus-Kopernikus-Gymnasium Weißenhorn und vom Kolleg der Schulbrüder Illertissen werden von Prof. Dr. Meyer und Dr. Batzner gecoacht, wie sie mit zehnjährigen Kindern arbeiten und umgehen, sie fördern und begeistern können, aber auch, wie sie mit Problemen umgehen müssen.
„Das Unterrichten wird spannend sein, wir haben zwar mehr Zugang zu den Kids - für uns wird es aber interessant werden, die verschiedenen Rollen als Vorbilds-, Vertrauens- und auch Respektsperson zu wahren“, so Tina Schwarz, Studentin der HNU. Kevin Schlotz, ebenfalls Student der HNU, freut sich auf das Projekt: „Als Kind hätte ich auch gern bei einem solchen Projekt mitgemacht. Ich freue mich schon, wenn ich es hinbekomme, dass die Kinder von ihrem Lernerfolg begeistert sind. Das gibt mir wieder viel zurück.“
Eine ausführliche Reportage von Sarah Ritschel (Augsburger Allgemeine vom 16.12.2015) über CODING KIDS finden Sie hier.
- Programmieren für Kinder von 9-11 Jahren: Erlernen der Programmiersprache SCRATCH
- Präsenzfortbildungen und Kurse für Schüler, zum Teil an Wochenenden bzw. in den Ferien
- Tutorensysteme mit Schülern weiterführender Schulen bzw. Studierenden
- Ziel des Kurses ist das selbständige Programmieren eines Spiels durch SCRATCH.
- Durch die ersten Erfahrungen im Programmieren soll die Technikaffinität gesteigert werden.
- CODING KIDS richtet sich an alle Grundschulen im Landkreis Neu-Ulm, unabhängig von Vorerfahrungen und Bildungshintergrund.
- An CODING KIDS kann sich ein weiteres Angebot, z.B. an den weiterführenden Schulen (Robotics, Informatik,…) anschließen.
Kooperationspartner und mögliche Aufgaben
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- Kompetenzakademie Neu-Ulm e.V., Dr. Ansgar Batzner
- Lessing-Gymnasium Neu-Ulm, Dr. Martin Bader sowie weitere Schulen
- Bildungsregion Neu-Ulm: Landrat Thorsten Freudenberger sowie die zentrale Ansprechpartnerin der Bildungsregion Neu-Ulm, Sonja Seger
- Bürgerstiftung der Sparkasse Neu-Ulm-Illertissen, Martina Berroth
- AK SchuleWirtschaft Neu-Ulm
- IHK Neu-Ulm, Oliver Stipar
- Hochschule Neu-Ulm, Prof. Dr. Dany Meyer (auch die Universität Ulm wird sich an Coding Kids beteiligen)
- Staatliches Schulamt Neu-Ulm
- Das Projekt wird unterstützt von Landrat Thorsten Freudenberger, Landratsamt Neu-Ulm
Ausgangslage
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- In Großbritannien ist Programmieren in Grundschulen seit dem Schuljahr 2014/15 verpflichtend. http://www.zeit.de/gesellschaft/schule/2015-01/gesche-joost-programmieren-grundschule-internetbeauftragte (08.07.2015)
- Tschechische Schüler können am besten mit Computern umgehen. http://www.deutschlandradiokultur.de/vergleichstest-tschechische-schueler-koennen-am-besten-mit.2165.de.html?dram:article_id=304960 (08.07.2015)
- In Estland wird bereits an einem Sechstel der Grundschulen programmiert. http://www.tagesspiegel.de/medien/digitale-welt/programmieren-fuer-kinder-technik-die-begeistert/9587032.html (08.07.2015)
- „Etwa ein Drittel der Schüler der Jahrgangsstufe acht kommt in Deutschland über die untersten beiden Stufen nicht hinaus und verfügt damit nur über "rudimentäre" beziehungsweise sehr grundlegende Fertigkeiten im Umgang mit den digitalen Technologien. Diese Schülergruppe werde es voraussichtlich schwer haben, erfolgreich am privaten, beruflichen und gesellschaftlichen Leben im 21. Jahrhundert teilzuhaben, warnten die Studienleiter Wilfried Bos und Birgit Eickelmann. Die höchste Stufe fünf erreichten gerade einmal 1,5 Prozent der Schüler – hier gebe es Entwicklungsbedarf, mahnte Bos.“ http://www.welt.de/politik/deutschland/article134556912/Internet-ueberfordert-viele-deutsche-Schueler-masslos.html (Artikel vom 20.11.2014)
- „Mehr als die Hälfte der Achtjährigen (55 Prozent) ist regelmäßig online. Von den Sechsjährigen geht fast ein Drittel ins Internet (28 Prozent) und bei den Dreijährigen ist es immerhin schon jedes zehnte Kind (11 Prozent). Viele, die noch nicht lesen oder schreiben können, sind über das Erkennen von Symbolen fähig, eigenständig Internetseiten aufzurufen. Außerdem: Mit dem Schuleintritt lösen Computer oder Laptop die Spielekonsole als meistgenutztes Endgerät ab.“ http://www.bmfsfj.de/BMFSFJ/kinder-und-jugend,did=216974.html (23.06.2015)
Zahlen
- ca. 1500 Grundschüler/innen der vierten Jahrgangsstufe der 35 Grundschulen im Landkreis Neu-Ulm können freiwillig teilnehmen
- 20 Stunden je Kurs, in der Regel nachmittags oder an Wochenenden
- ca. 12 Teilnehmer je Kurs, somit über 100 Kurse möglich
- Start war am 12.11.2015 an der Grundschule-Neu-Ulm-Offenhausen
Tutoren
- Schüler/innen des Lessing-Gymnasiums Neu-Ulm: 4 Robotics-Weltmeisterinnen im Pilotkurs sowie Schüler/innen des Nikolaus-Kopernikus-Gymnasiums Weißenhorn
- Schüler/innen weiterer Gymnasien, evtl. FOS/BOS und Berufsschule
- Studierende der Hochschule Neu-Ulm
- Lehrkräfte
- Informatiker, Experten aus Wirtschaft und Schule